Ausgewählte Bilder: Scharrendes Huhn

Scharrendes Huhn

Scharrendes Huhn

um 1951, Leimfarbe, 330 × 410 mm

In über 1500 Tierporträts, entwickelt Hegenbarth für diesen Themenkreis eine eigenständige Ausdruckssprache. Sie unterscheidet sich deutlich sowohl von der Auffassung des 19. Jahrhunderts, wie sie sein Vetter Emanuel, Leiter der Tierklasse an der Dresdener Kunstakademie, vertrat als auch von der Symbolik seiner expressionistischen Zeitgenossen.

Vielmehr scheint es so, als besäßen die Tiere auf seinen Bildern menschlichere Züge als der Mensch selbst. Nicht selten hat man bei Hegenbarth das Gefühl, dass er uns einen Rollentausch zwischen Mensch und Tier vorzeichnet. Gelegentlich lässt sich darin ein Kommentar lesen, wie etwa im Bild eines beutschlingenden Adlers aus den 1940er Jahren oder wie in der monumentalen Kehrseite eines scharrenden Huhns.