Herr Hegenbarth zeigt

Ausstellungsansicht: Nicole Wendel, Körperzeichnung, 2008 (links) und Walter Stöhrer o.T., 1977 (rechts)

Treffen sich zwei —
Nicole Wendel und Walter Stöhrer

01. Juli — 25. September 2025

Ort:

Hegenbarth Sammlung Berlin
Laubacher Straße 38
14197 Berlin

Bitte beachten Sie die geänderten Öffnungszeiten während der Sommerferien: Die Ausstellung ist bis Ende Juli und ab September mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet.

Geste, Schatten, Widerstand

Die großformatigen Arbeiten von Walter Stöhrer (1937—2000) und Nicole Wendel (*1975) verbindet auf beeindruckende Weise ganz verschiedene gestische Ausdrucksmittel:

Während die malerische Arbeit Stöhrers von 1977 das Gestische durch einen expressiven Malduktus zeigt, liegen Wendels großformatigen ‚Körperzeichnungen‘ von 2008 und 2020 Spuren ihres eigenen Körpers sowie allegorischer Versatzstücke zugrunde. Der Philosoph und Kunsthistoriker Thilo Billmeier hat eine prägnante Analalsyse dazu verfasst, die in der Ausstellung zur Lektüre ausliegt.

Brückenglieder zwischen diesen raumfüllenden Werken bilden zwei Mischtechniken mit metaphorischer Geste zur literarischen Figur des Hagen: eine Übermalung von Walter Stöhrer (1968, aus einer Folge von 16 übermalten Lithografien der Mappe ‚Wahnhall‘ von Arnulf Rainer, 1967) und ‚Dietrich von Bern bezwingt Hagen‘ (1922, ‚Das Nibelungenlied‘, Blatt 25) von Josef Hegenbarth (1884—1962). Eine Finger- und Tuben-Zeichnung (Ohne Titel, 2023) von Thomas Müller (*1959), die Pinselzeichnung mit Düne, Fischerhütte und Wegkreuzung eines niederländischen Meisters des 17. Jahrhunderts und das Künstlerbuch ‚Das Merke‘ von Gerhard Hoehme (1920—1989) mit 7 Radierungen des Künstlers zu Texten von Ernst Bloch (Heidelberg 1985, Edition Gastrock) runden die Präsentation ab.

Im Vorraum der Ausstellung ist eine Auswahl von weiteren, teils korrespondierenden Werken der Sammlung zu sehen: von Hermann Glöckner (1912/13), Wolfgang Paalen (1933), Carl Buchheister (1949), Gerhard Hoehme (1957), Wiliam Copley (1960) und von der Dresdener Künstlergruppe ‚Lücke‘ (1974); von Nicole Wendel befindet sich das Video ‚Corhythm‘ (2018) samt einer exemplarischen Zeichnung darunter.

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