Depesche No. 30:
Katalogpräsentation Deutsche Künstler im Exil 1933—1945
28. Juni 2016
Thomas B. Schumann; Buchcover
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde von Herrn Hegenbarth,
wir freuen uns, Ihnen vor unserer Sommerpause noch eine beachtenswerte Veranstaltung bei Herrn Hegenbarth am Mittwoch, 6. Juli 2016, 19 Uhr, ankündigen zu können.
Thomas B. Schumann begann nach dem Germanistikstudium seine freie journalistische Tätigkeit für Zeitungen wie „Die Zeit“, „Die Weltwoche“, „Neue Züricher Zeitung“ oder „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Vor etwa dreißig Jahren begann er dann, Bücher deutscher Exilschriftsteller in Erstausgaben, als Widmungsexemplare oder bibliophile Editionen zu sammeln und später auch neu aufzulegen. Dazu gründete er 1995 seinen eigenen Verlag Edition Memoria in Hürth bei Köln. Seither sind unter diesem Label etwa 30 Titel erschienen, die davor nicht mehr in Neuauflage gegangen waren. Zu den Autoren zählen u.a. Elisabeth Mann Borgese, Georg Kreisler oder Georg Stefan Troller, aber auch viele, deren Namen in der Nachkriegszeit in Vergessenheit geraten waren. Im Zuge seiner publizistischen Recherchen wurde er auch auf Arbeiten von Exilkünstlern aufmerksam, die er vor etwa zehn Jahren mit derselben Passion zu sammeln begann. Seine Sammlung umfasst mittlerweile mehr als 600 Werke. Ein Teil des Ertrages dieser Leidenschaft wurde im Frühjahr 2016 in der beeindruckenden Ausstellung „Verfolgt und vertrieben. Deutsche Künstler im Exil 1933–1945“ in der Städtischen Wessenberg-Galerie in Konstanz gezeigt. Dazu brachte Schumann einen Bild- und Textband mit demselben Titel heraus, in dem etwa 160 Gemälde und Papierarbeiten von 71 Künstlern abgebildet sind. Dazu zählen u.a. Charlotte Berend-Corinth, Adolf Fleischmann, Franz Heckendorf, Lotte Laserstein, Ludwig Meidner und Julie Wolfthorn. Thomas B. Schumann wird einige Originale zur Veranstaltung mitbringen.
Neben seiner umfassenden Bibliothek, seinem Verlag und seiner Kunstsammlung baute Thomas B. Schumann in den Jahrzehnten seiner unermüdlichen Mission ein weitreichendes Netzwerk auf, das Überlebende des Holocaust und des Exils, ihre Ehegatten, Nachkommen und Zeitzeugen umfasst. Er knüpfte viele enge Freundschaften und gewann so Einblick in zum Teil erschütternde Biografien. Es ist sein erklärtes Ziel, ein Exil-Museum ins Leben zu rufen. Dies soll die Erinnerung an Künstler und Schriftsteller wachhalten oder wiedererwecken, die mit der schicksalsprägenden Zäsur des Exils in den meisten Fällen nicht nur aus der Heimat, sondern auch ins Dunkel des Vergessens verbannt wurden.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bilderkarussell“ über das Verhältnis von Bild und Wort – in diesem Falle auch von Kunst und Literatur – lädt die Hegenbarth Sammlung Berlin Thomas B. Schumann ein, seinen ausstellungsbegleitenden, ebenfalls in der Sammlung Memoria herausgegeben Bild- und Textband zu präsentieren, über darin vorgestellte Künstler und Literaten und seine Begegnungen mit ihnen zu berichten. Autoren wie die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller, der Journalist und Autor Georg Stefan Troller, der Schauspieler Mario Adorf und der Kurator und Kunsthistoriker Olaf Peters haben – meist eigens dafür verfasste – Texte beigesteuert. Der Gestalter der Publikation, Reinhard Köster, werk 3, Berlin, gibt an dem Abend auch Auskunft, wie er all diese literarischen, geschichtlichen und künstlerischen Elemente ansehnlich zwischen zwei Buchdeckel zu bannen verstand.
Der Text- und Bildband „Deutsche Künstler im Exil 1933–1945“, ISBN 978-3-930353-35-4, 39,80 €, sowie eine Auswahl von Titeln aus der Edition Memoria können an dem Abend und auch darüber hinaus in der Hegenbarth Sammlung Berlin erworben werden.
Zur Veranstaltung werden Erfrischungen gereicht. Anmeldung nicht erforderlich.
Wir freuen uns auf Ihr Erscheinen!
Ihre Hegenbarth Sammlung Berlin
Nürnberger Straße 49
10789 Berlin
Ruf 030 23 60 99 99
Fax 030 23 60 99 97
E-Mail: programm@herr-hegenbarth-berlin.de
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Herr Hegenbarth GmbH, Geschäftsführer: Jutta Breu & Christopher Breu
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